Gruppenfahren

*Gruppenfahren ist ganz einfach:  Man trifft sich bei demjenigen mit dem spießigsten Nachbarn (Anfahrt mit großem Getöse ist selbstverständlich). Man läßt die Motoren warmlaufen bis alle da sind, dann gehts los. Der Führende bestimmt wohin und wieschnell, der Rest muß eben nachziehen. Mangelnde Leistung kann durch riskante Fahrweise wettgemacht werden. *
*Sobald dem ersten das Benzin ausgeht hält man wieder an und orientiert sich neu 😉 Nein? So nicht? Na gut, Marc Lüthi weiß wies richtig geht, vor allem unter Leuten die noch nie zusammen gefahren sind:*
*Motorradfahrer sind zwar oft Einzelgänger und Individualisten, aber oft genug zieht es sie zu Anlässen und Gelegenheiten, um ebenda diesen Individualismus mit Gleichgesinnten zu teilen.*
*Also packt man sich in einen wilden Haufen und brennt um die Kurven, daß es nur so qualmt und die Omis die Fensterläden schon mal dichtmachen, wenn die Meute noch nicht mal in Sicht ist. So tun es die RRR’s.*
*Der andere Ansatz ist etwas gesitteter, macht aber nicht weniger Spaß. Erst mal gibt es ein Routenbesprechung, damit praktisch alle so ungefähr ein Ahnung haben, wo es denn hingehen soll. *
*Dann muß ein erfahrener Biker die Route so genau wie eben möglich kennen.*
*Dieser wird an die Spitze gesetzt. **Gleich hinter ihm folgt der Fahrer mit der wenigsten Erfahrung/ dem langsamsten Bike. Und weiter nach hinten steigert sich die Routine der Fahrer, wobei am Schluß einer sein sollte, der die Truppe dann auch beieinanderhalten kann.*
*Gefahren wird in der Gruppe zweispurig, der Anführer fährt leicht links versetzt, der nächste leicht rechts usw. Dies deshalb, um die Gruppe kurz zu halten und um bei Stops auch in zwei Spuren zu stehen. In Kurven allerdings streckt sich der ganze Zug aus, alle fahren auf einer, bzw. auf Ihrer Linie.*
*Das erklärt auch, warum hinten in der Gruppe schneller gefahren wird als vorne. Die Schlußlichter müssen ja immer wieder aufrücken, damit der Verband einigermaßen geschlossen bleibt. **Andererseits verlangt es aber, daß vorne in der Gruppe zurückhaltender gefahren wird, was sich dann meist darin äußert, daß man sich an das allgemeine Speedlimit hält.*
*An einem Stopschild oder dergl. halten immer zwei Biker nebeneinander und fahren auch miteinander los, damit möglichst schnell alle wegkommen. Die Positionen innerhalb der Gruppe sollen sich zwischen zwei Stops/Pausen/Abschnitten nicht verändern, damit keine Mißverständnisse entstehen können, vor allem nicht an Stopschildern und beim Überholen.*
*Das mit dem Überholen ist so eine Sache; immer nur dann, wenn sicher noch drei weitere an dem Auto vorbeikommen, sonst wohl lieber nicht. Hier liegt viel in der Verantwortung des Leiters, der mangelnde Erfahrung oder geringere Motorleistung seiner Nachfolger immer miteinberechnen sollte.*
*Und immer daran denken: Pausen machen munter und geben Gelegenheit, die Gruppe zu sammeln, einen Witz zu erzählen, über den Fahrstil des Leiters zu meckern und ein Lungenbrötchen zu verzehren, wenn es denn sein muß.*