Vatertag Sauerland 2005

05.-8.Mai 2005 im Sauerland

Tourbericht Sauerland

Himmelfahrt 2005

In diesem Jahr sollte es ins Sauerland gehen. Schöne Landschaft, viele Kurven und ein bereits getestetes Quartier bewegten Inge und Günther, Marina und Jörg, Marlies und Detlef, Ina und Lars, Claudia und Uwe, Michael, Herms und mich sich auf den Weg zu machen.

Ein kühler aber freundlicher Tag begrüßte uns. Bis auf Herms trafen sich alle zum Frühstück bei Dahlskamp in Nordsulingen. Hier gab es für € 7,70 ein leckeres und reichliches Frühstück. Es wurde sogar ständig nachgereicht, was insbesondere Michael und mir zu gute kam. Michael musste noch tanken und an der Tanke herrschte heftiger Betrieb. Das wäre an sich kein Problem, wenn nicht nur eine Kassiererin anwesend gewesen wäre und diese nicht auch noch die reichlichen Kunden aus der näheren Umgebung mit Frühstückbrötchenhätte versorgen müssen.

Nun waren wir jedoch eingetroffen und genossen wie die anderen das gute Mahl.

Das erste Problem ließ nicht lange auf sich warten. Wie die anderen erst jetzt erfuhren, hatte Günther schon bei der Abfahrt leichte Startschwierigkeiten. Nicht was ihr jetzt denkt, nein, Günthers Moped wollte nicht anspringen. Augenscheinlich die Batterie. Und auch jetzt nach der Fahrt von Hambergen ließ die britische Lady sich nicht überreden aus eigener Kraft anzuspringen. Mit  tatkräftiger Unterstützung insb. von Lars wurde der Dame dann nach alter Väter Sitte (2. Gang, Kupplung kommen lassen, den Hintern fest auf die Sitzbank) Leben eingehaucht.

Über schöne Landstraßen ging es dann Richtung Ziel. Da wir diesmal mindestens 5 Navis dabei hatten, erspare ich mir die Aufzählung der Etappenziele.

Der erste Tankstopp war angesagt. Ganz schön frisch heute. Claudia brachte es auf den Punkt. „Mir ist kalt“, beschrieb sie treffend ihr Gefühl und Uwe gab als Antwort: „Warte, ich bringe dir meinen Heizstab“. Dem ist nichts hinzuzufügen.

Und die Britten-Lady war immer noch zickig. Nun wurde es Detlef zu bunt. Er griff unter seine Sitzbank und förderte ein kleines aber feines Überbrückungskabel zu Tage. Das Ding funktionierte prima. Die Lady sprang dank Elektroinjektion spontan an.

Zum Kaffee war es dann schon so warm, dass selbst die Mädels die Jacken öffneten oder auszogen. Nach dem leckeren Kuchen ging’s auf die letzten Kilometer. Alle kamen heile und trocken an unserem Quartier an. Gute Zimmer, schöne Terrasse, lecker Bier und das Beste, der Wirt ist Motorradfahrer. Das sollte uns noch sehr helfen.

Mit dem üblichen Benzingerede und vor allem der Diskussion über Navigationsgeräte ging dieser tolle Tag zu Ende.

Freitag

Manchmal brauchen Frauen nun mal etwas länger. So auch Günthers Lady. Die Hinfahrt war ihr gut bekommen und so startete sie am Morgen nach dem guten Frühstück problemlos aus eigener Kraft.

Man kann nicht immer Glück haben. Heute war uns der Wettergott nicht so gnädig zugewandt und schickte uns seine bösen Diener Regen und Nässe. Zudem hatte es stark geweht und die Straßen waren mit Blättern und Ästen sowie Lehmschlamm und kleinem Schotter statt mit trockenem Asphalt gepflastert.

Auf einer kleinen Straße ging es auf unsere Tagestour. Schon in den ersten Kurven rutschte ich kurz weg und mir ging die Straße aus. Gott sei Dank war der Seitenstreifen befestigt. Michael hatte nicht so viel Glück. In einer Kurve mit Schmutz und Schotter rutschte seine Fireblade hinten weg. Glück im Unglück: er war nicht sehr schnell und der Grünstreifen stoppte ihn und das Moped und verhinderte so einen Sturz den Abhang hinunter.

Dank Protektorenkombi hatte Michael außer ein paar Prellungen nichts abbekommen. Die Fireblade hatte den linken Blinker eingebüßt und die Verkleidung war auf dieser Seite verkratzt und gebrochen. Nach dem ersten Schock war Michael wieder fahrbereit hatte aber für diesen Tag genug und fuhr zurück zur Pension.

Der Rest setzte die Tour fort. Der Himmel klarte auf und in Marburg schien sogar die Sonne. Nur Parkplätze hat die Universitätsstadt nicht viele zu bieten. So mussten wir unsere Motorräder nach Lösen eines Parkscheins (wer macht denn so was ;-)) stehen lassen und einen reichlichen Fußweg bis zur Eisdiele in Kauf nehmen. Dafür waren das Eis und die Snacks o.k..

Auf der weiteren Fahrt schlugen die Navis mit aller Härte zu. Sie führten uns in Wohngebiete mit Sackgassen, wollten mit Gewalt links abbiegen, was völlig sinnlos war und zwangen uns so zu einigen Kehrtwenden. Günther rutschte bei einer dieser Wenden in den Seitenstreifen und testete die Geländegängigkeit seiner Tripple.

Der Führungsgruppe zu folgen war heute kein Problem. Man konnte sie zwar nicht immer sehen, aber dafür riechen. Herms Boxer meinte nun auf seine alten Tage Zweitakterqualitäten an den Tag zu legen zu müssen. Er verbrannte neben dem Benzin auch reichlich Öl, so dass Herms mehr als einmal neben dem Benzin auch Öl nachfüllen musste (Mischungsverhältnis ca. 1:50). Aber der Motor lief ansonsten problemlos. Ohne weitere Zwischenfälle kamen wir wieder an unserer Pension an.

Nun mussten erstmal die Pferde versorgt werden. Mit vereinten Kräften und dem hervorragenden Werkzeug unseres Motorrad fahrenden Wirtes wurde Michaels Blinker wieder an der Verkleidung befestigt. Ein bisschen Tape an der richtigen Stelle und die Maschine war wie neu. Eine falsch montierte Lichtmaschine verursachte an meinem Moped ein hässliches Klappern, als sei die Kette nicht richtig geschmiert und das bei montiertem funktionsfähigen Scottoiler; und das mir….Auch das war schnell behoben.

Samstag

Am Samstag wurde das Wetter entgegen unserer Hoffnung nicht besser. Nein, der Himmel schien sich am Sauerland mal so richtig ausregnen zu wollen. Die Gruppe teilte sich in zwei Teile. Die Weicheier (Claudia, Uwe, Michael und ich ) blieben nach dem Frühstück in der Pension und schauten Formel 1. Der Rest (Inge und Günther, Marina und Jörg, Marlies und Detlef, Ina und Lars sowie Herms) fuhren auf die von Günther mal wieder toll geplante Tour. Für das Wetter kann der Tourguide nichts.

Im Sauerland gibt es seltsame Tankstellen. Eine solche suchten unsere Tagestourer auf. Nur zwei Zapfhähne und mindestens 4 Sorten Sprit. Da kann man schon mal durcheinander kommen. Auch wenn der Boxer reichlich Öl verbrannte, mit Heizöl (Diesel) wäre er doch wohl nicht zurecht gekommen. Nachdem Herms seinen Fehler an der Kasse (man, ist der Sprit hier billig) bemerkt hatte, war eine komplette Tankentleerung angesagt. Gott sei Dank hatte es den Boxer erwischt. Wie schlecht wäre der Tank wohl komplett zu entleeren gewesen bei den anderen Mopeds; am besten bei einem von denen mit Verkleidung.

Die Daheimgebliebenen entschieden sich nach dem Ende der Formel 1 Übertragung nun doch ihre Kombis überzustreifen und Richtung Brilon, vorbei am Diemel-Stausee, zu fahren. Der Hinweg war bis auf leichten Regen recht erträglich. In Brilon angekommen begrüßte uns ein heftiges Gewitter. Und es wollte einfach nicht aufhören zu regnen. Claudia führte uns trotzdem sicher nach Hause. Aber richtig Spaß gemacht hatte diese Tour aufgrund der besch…. Wetterbedingungen nicht. Allerdings wusste nun jeder um die Regenqualitäten seiner Motorradbekleidung und die Beschlagneigung seines Visiers.

Marina und Jörg traten bereits an diesem Tag den Heimweg an. Eine private Feier zwang sie zu diesem Schritt. Ja, wenn wir nicht wichtig genug sind, muss man halt nach Hause fahren ;-).

Mehr oder weniger nass fand sich der Rest der Truppe nach und nach wieder bei Bernd ein. Als Ausgleich für den verregneten Tag hatten wir an diesem Abend die Grillhütte gemietet. Geniales Teil diese Hütte: In der Mitte Grill, den jeder erreichen konnte und sich so selbst sein Grillgut nach eigenem Gusto braten konnte. Nachdem wir alle in der Hütte waren und der Grill angeheizt wurde, erreichte die Temperatur auch ein damenfreundliches Niveau.

Jeder erzählte, wie es ihm/ihr bei den Wetterbedingungen auf dem Moped ergangen war. Man muss sich den Frust nur von der Seele reden oder/und ihn mit ein wenig Alkohol sanftmütig stimmen, schon war der Regentag vergessen und in Erinnerung bleibt der schöne Abend.

Sonntag

Der Tag der Abreise war mal wieder viel zu früh gekommen. Inge und Günther blieben noch am Ort und begleiteten Herms ein Stück zurück.

Lars und Ina, Detlef, Marlies, Uwe, Claudia, Michael und ich fuhren zurück, grobe Richtung: Bremen. Dass das Führen einer Gruppe trotz oder wegen des Navis nicht einfach ist, durfte ich erfahren. Irgendwie ist das Kartenmaterial nicht für das Sauerland gemacht. Oder lag es an falschen Einstellungen der Software? Wie auch immer. Ein wenig entnervt gab ich die Führung an Lars ab, der uns mit Hilfe der alten und bewährten Kartentechnik Richtung Heimat führte.

Wie sollte es anders sein, auch diesem Tag regnete es nahezu ohne Unterlass.

Das man ein Navi nicht im geöffneten Tankrucksack spazieren fährt, habe selbst ich an diesem Tag begriffen. Hält man sich nicht an diese Regel, kommt es nach kurzer Fahrt zu einer ungewollten Trennung von Fahrer und Navi. Die Ohrstöpsel mit den Kopfhörern und die Stromversorgung hatte ich noch am Mann. Der Rest flog hinter mir auf die Straße. Aber wozu gibt aufmerksame Mitfahrer. Detlef Achtsamkeit und seine Adleraugen fanden das Navi nach kurzer Zeit im Straßengraben wieder. An dieser Stelle noch mal herzlichen Dank dafür. Und man glaubt es kaum: das Teil lebte. Es hatte bis auf wenige unscheinbare Kratzer auf der Rückseite keinen Schaden genommen. Ein Polizist im Privatfahrzeug konnte nicht verstehen, warum wir am Straßenrand parkten und hupte uns wie ein Irrer an (Anmerkung der Redaktion: Grundloses Hupen kostet mindestens 20 €). Da konnte ich mich nicht mehr beherrschen und zeigte ihm den Effe. Das fand er noch weniger komisch und stoppte, um Uwe, der nun am wenigsten dazu konnte, voll zu labern. So sind sie halt die Polizisten. Immer im Dienst.

Nach einer Kaffee- und Kuchenpause in einem Bikertreff (wer weiß, wo das war, darf es mir gerne sagen) ging es auf die letzten Etappe. Irgendwie war dem Navi der Sturz nicht recht bekommen. Das Teil führte uns (Michael und mich) irgendwie recht unsinnig mitten durch Sulingen. Der Rest der Truppe fuhr Richtung Bremen weiter.

Ich selbst war recht froh endlich zu Hause zu sein. Raus aus den nassen Klamotten und unter die warme Dusche.

Und die Moral von der Geschicht´: Fahr bei Regenwetter nicht.

Stopp, Stopp, stopp

Es hat mir trotz des schlechten Wetters wieder viel Spaß gemacht. Ca. 1200 km mit dem Moped unterwegs, eine tolle Pension und super Wirtsleute, erstklassiges Frühstück, gutes Essen und lecker Getränke zu einem fairen Preis; das alles hat uns veranlasst in diesem Jahr (ich bringe diesen Bericht tatsächlich erst am 21.01.2006 zu Ende) die gleiche Lokalität an Christi Himmelfahrt anzusteuern. Wenn diesmal das Wetter mitspielt, ist es wahrscheinlich nicht auszuhalten.

21.01.2006, Edmund